Erste neue Schutzwohnung im Rhein-Neckar-Kreis ist bezugsfertig
Rhein-Neckar. Unlängst hatte die FDP-Kreistagsfraktion die Kreisverwaltung des Rhein-Neckar-Kreises (RNK) um einen Sachstandsbericht über die Umsetzung der Konzeption zur Prävention von häuslicher Gewalt und zu Hilfen für Betroffene gebeten. Die Fraktionsvorsitzende Claudia Felden stellt erfreut fest, dass die Antwort des Landrates Stefan Dallinger nicht lange auf sich warten ließ und zeigt: es geht voran!
Wie im Sozialausschuss des Kreistags am 12.11.2020 vorgestellt, wurde mit den DRK-Kreisverbänden Mannheim und Heidelberg die Realisierung von mehreren Schutzwohnungen vereinbart. Mittlerweile ist eine Wohnung mit drei Plätzen bezugsfertig. Weitere geeignete Wohnungen werden folgen. Parallel dazu finden konzeptionelle Überlegungen und Spezialisierungen für die weiteren Schutzwohnungen statt wie z.B. Barrierefreiheit. Auch ein Grundstück für die Errichtung eines Frauen- und Kinderschutzhauses werde aktuell gesucht, so Landrat Stefan Dallinger in seiner Antwort an die FDP-Kreistagsfraktion, die sich seit längerem bereits für eine solche Einrichtung im Rhein-Neckar-Kreis einsetzt.
Das Frauen- und Kinderschutzhaus soll in den Planungsräumen Weinheim oder Schwetzingen/Hockenheim entstehen. Die Beratungsstelle für Frauen des Diakonischen Werkes für den RNK, welche sich aller Belange zum Thema häusliche Gewalt annimmt, und an die auch eine Interventionsstelle mit einer 24-Stunden-Bereitschaft angebunden ist, ist seit Jahresbeginn mit vier Vollzeitkräften vollständig besetzt. Die Beratungsstelle hat ihren Standort in Sinsheim. Darüber hinaus werden in allen Planungsräumen des RNK an den Standorten der weiteren Beratungsstellen des Diakonischen Werkes mobile Sprechstunden angeboten. Sinsheim wurde als Hauptstandort gewählt, da in diesem Planungsraum aufgrund der Distanz zu MA und HD eine Unterversorgung am ehesten bestanden hat.
Die Konzeption enthält auch die Notwendigkeit für eine Männerberatungsstelle. Der Verein fairmann (Heidelberg) bietet sowohl eine Beratung für männliche Täter wie auch Opfer von häuslicher Gewalt. Um die Beratungs- und Präventionsarbeit auf den RNK auszudehnen, erhält fairmann seit diesem Jahr eine finanzielle Förderung für eine Psychologenstelle vom RNK. Ein weiterer wichtiger Baustein der Konzeption ist die Gewaltambulanz des Instituts für Rechts- und Verkehrsmedizin der Uniklinik HD. Die in Baden-Württemberg einzigartige Einrichtung bietet eine Dokumentation von Verletzungen und Spurensicherung nach Gewalt, und dies niederschwellig und kostenfrei für betroffene Gewaltopfer. Auch dieses Angebot bezuschusst der Rhein-Neckar-Kreis.